Willkommen beim Wurstprofessor - gesund leben mit Wurst aus handwerklicher Metzgertradtion
Deutschland ist unbestritten das wahre Paradies für Wurstesser. Wir
haben weltweit die meisten Wurstsorten im Angebot und wenn wir vor der
Auslage einer Metzgerei stehen, haben wir die Qual der Wahl. Es gibt
Wurst aus Schwein-, Rind-, Huhn- und Putenfleisch, grob, fein und zum
Streichen, als Aufschnitt oder als Wurst zum Warm- oder Kaltessen.
Jede Region hat darüber hinaus noch ihre Spezialitäten, in Bayern gibt es die
berühmte Weißwurst, in Norden die Currywurst oder Bockwurst.
Wieviele Sorten der Wurst im Aufschnitt es gibt, weiß nur ein Wurstprofessor, der
durch die Lande gereist ist und alle Arten sorgfältig notiert hat.
Die meisten Menschen essen die Wurst bereits zum Frühstück aufs Brötchen
oder mit Schwarzbrot. Beliebt ist auch das Sandwich für unterwegs, fürs
Büro oder als schneller Imbiß zwischendrin.
Wir essen auch gerne Wurst zum Abendessen. In Bayern ist eine Brotzeit im Biergarten ohne Wurst
unvorstellbar, gerne auch in Form vom Wurstsalat mit Zwiebeln und
Essiggurken. Die Wurst ist ein bequemer Energielieferant und versorgt
uns mit genügend Kalorien bei körperlicher Anstrengung.
Beim Wandern, Bergsteigen oder Skifahren stärken wir uns gerne mit einer Vesper aus
Wurst und Käse. Auch im Sommer am Badestrand schmeckt nach dem Schwimmen
ein Wurstbrot besonders lecker. Wieviele Kinder lieben eine Wienerwurst,
vor allem oft als einzige Wurstsorte. Ich kann mich erinnern, dass ich
mein Taschengeld mit besonderem Vergnügen für einen Hot Dog mit Ketchup
ausgegeben habe.
Viele lieben auch die milde Lyoner Wurst, ob sie aber
wirklich aus Lyon stammt, steht dahin. Die Currywurst hat sich im
nördlichen Teil unserer Republik fest etabliert, in Bayern dagegen
werden eher Rostbratwürstel mit Senf in der Semmel verspeist.
Es gibt Schinkensorten, die lange Zeit über Rauch hängen müssen, um das
spezifische Aroma eines beispielsweise Schwarzwälder Schinkens
anzunehmen. Oder der weltberühmte Parmer Schinken hängt viele Monate in
speziell belüfteten Räumen und schrumpft, dabei wird sein Geschmack
immer intensiver.
Aus Spanien ist der Serranoschinken eine besondere
Spezialität, in vielen Bodegas hängt er von der Decke runter und wird
dann in dünnen Scheiben zu den anderen Tapas gereicht. Und wieviele
gekochte Schinken gibt es, ob Wacholder-, Prager- und im Frühjahr
besondern gerne Spargelschinken.
Dann hätten wir noch die so beliebte lange haltbare Salami. Besonders
schmackhaft sind die Mailänder und die ungarische Picksalami. Diese
Sorten müssen nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden, sind sogenannte
Dauerwürste.
In Deutschland haben wir zum Beispiel die beliebten
Kaminwurzen und Pfefferbeißer, die oft im Rucksack der Wanderer zu
finden sind. Durch die italienischen Einwanderer hat sich auch die
Cacciatore- oder Jägerwurst bis auf unsere Tische verbreitet. Sie ist
gröber als Salami und sehr würzig im Geschmack. Sogar die Lebensmitteldiscounter haben sie hin und wieder
im Sortiment, das heisst doch, dass wir sie angenommen haben.
Unsere Aufschnittwurst ist sehr vielfältig, oft werden ihr Paprika,
Pistazien oder Pilze beigefügt. Gern gegessen wird auch die
Streichwurst, ob als Teewurst oder Leberwurst. Diese Sorten sind
besonders kalorienreich, sollten also in Maßen genossen werden.
Linienbewußte Konsumenten greifen daher gern zu Geflügelwurst, um zu
viele Kalorien zu vermeiden.
Wie arm wäre doch unser Speisezettel, wenn wir auf Wurst verzichten
müssten. Allerdings ist es sehr länderspezifisch, wieviel Wurst
konsumiert wird. Deutschland ist der Weltmeister nicht nur in
Produktion, sondern auch im Konsum von Wurst.
Je weniger die Leute wissen, wie
Würste und Gesetze gemacht
werden, desto besser schlafen sie.
Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen
geb 1.4.1815, gest. 30. 7.1898